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Welt-Thrombose-Tag 2023

Ratgeber

13.10.2023

Welt-Thrombose-Tag 2023

Den heutigen Welt-Thrombose-Tag möchten wir als Sanitätshaus nutzen, um auf ein oft unterschätztes, aber ernst zu nehmendes gesundheitliches Problem aufmerksam zu machen. Denn vielen Menschen ist die Ernsthaftigkeit eines Thrombus, auch Blutgerinnsel genannt, gar nicht bewusst – doch eine Thrombose kann Lebensgefahr bedeuten!

Ein Thrombus kann sich in jedem Blutgefäß, also entweder in den Arterien (arterielle Thrombose) oder in den Venen (Venenthrombose), bilden und theoretisch überall in unserem Körper auftreten. Es gibt also viele verschiedene Arten von Thrombosen, die nach Entstehungsort und Ursache des gestörten Blutflusses unterschieden werden.

Am häufigsten bilden sich Thrombosen allerdings in den Beinen, denn dort muss das Blut entgegen der Schwerkraft zurück zum Herz fließen. Im folgenden Text geht es daher schwerpunktmäßig um die Beinvenenthrombose.

5 HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN UND ANTWORTEN ZUM THEMA THROMBOSE

1. Wie entsteht eine Thrombose?

Ein Thrombus oder auch Blutgerinnsel entsteht, wenn das Blut gerinnt und die Blutplättchen einen Propf in Venen oder Arterien bilden. Das stört bzw. verhindert den Blutfluss und verengt das Blutgefäß. Ein solcher Gefäßverschluss kann vor allem in den tiefen Bein- und Beckenvenen sehr gefährlich sein! Denn löst sich ein Teil des Gerinnsels ab, kann es mit dem Blutstrom weitergespült und beispielsweise eine lebensbedrohliche Lungenembolie auslösen.

2. Anhand welcher typischen Anzeichen erkenne ich eine Thrombose?

Je nach Lage, Art und Größe der Thrombose können verschiedene Symptome auftreten. Vor allem in der Anfangsphase bleiben Beinvenenthrombosen oft unentdeckt, da sie wenig Beschwerden verursachen. Bleiben Sie also aufmerksam, wenn Ihnen etwas auffällig vorkommt – es müssen auch nicht immer alle Symptome auftreten!

Die häufigsten Symptome:

  • Spannungsgefühl, Schweregefühl im betroffenen Bein oder Fuß
  • Der Knöchel, Unterschenkel oder das ganze Bein schwillt an
  • Die Haut fühlt sich wärmer an als am anderen Bein
  • Die Haut des betroffenen Beinabschnitts verfärbt sich rötlich oder bläulich und glänzt
  • Eventuell kommt es zu ziehenden Schmerzen, Wadenschmerzen ähnlich eines Muskelkaters

Sie vermuten anhand Ihrer Symptome, dass Sie eine Beinvenenthrombose haben könnten? Beobachten Sie Ihre Beschwerden und nehmen Sie diese ernst. Kontaktieren Sie umgehend einen Arzt oder ein Krankenhaus. Bei Schmerzen und Schwellung lagern Sie das Bein am besten hoch und strengen Sie sich so wenig wie möglich an.

3. Was sind die Risikofaktoren für eine Thrombose?

Die Entstehung einer Gerinnungsstörung kann durch unseren Lebensstil oder eine ambulante Operation begünstigt werden, aber auch bereits erblich veranlagt sein. Auslöser ist häufig ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren.

Zu den häufigsten Risikofaktoren gehören:

  • Anhaltender Bewegungsmangel und langes Sitzen, insbesondere bei Flugreisen
  • Venöse Vorerkrankung bzw. frühere Venenthrombose
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Altersbedingte Gefäßwandveränderungen
  • Hormonelle Veränderungen, z.B. durch Einnahme der Antibabypille, bei einer Schwangerschaft oder einer Hormonersatztherapie
  • Krebserkrankungen
  • Akute, schwere Infektionen mit Fieber
  • Nach Operationen

4. Wie wird eine Thrombose behandelt?

Das Ziel der Therapie einer Beinvenenthrombose ist immer, das Blutgerinnsel aufzulösen, damit es nicht weiterwandern und eventuell in lebenswichtige Organe gelangen kann. Jede Thrombose-Erkrankung erfordert eine schnelle medizinische Behandlung! Viele Fälle einer Lungenembolie mit Todesfolge lassen sich durch das rechtzeitige Erkennen und Behandeln der verursachenden Thrombose verhindern…

Die individuelle Therapie ist abhängig von der Lage und Größe des Blutgerinnsels, wie lange es schon vorliegt und was für Risikofaktoren bestehen. Im Anschluss an die Anamnese erfolgt die Behandlung mit der optimalen Kombination aus Medikamenten und physikalischen Maßnahmen. 
Im ersten Schritt werden Thrombosen häufig mit Medikamenten zur Blutgerinnerung behandelt, damit das Gerinnsel nicht weiter wächst oder sich bestenfalls verkleinert. Neben Blutverdünnern ist die Kompressionstherapie ein wichtiger Baustein zur Behandlung einer Thrombose. Denn medizinische Kompressionsstrümpfe üben einen gleichmäßigen Druck auf die Venen aus und unterstützen somit den Blutfluss.
Die Dauer der Therapie richtet sich nach Ursache und Ausdehnung der Thrombose und je nach individuellem Thromboserisiko kann eine weitere Beobachtung oder langfristige Behandlung notwendig sein. In seltenen Fällen muss das Blutgerinnsel mittels OP entfernt werden.

5. Wie kann ich einer Thrombose vorbeugen?

Jeder Mensch hat ein individuelles Thromboserisiko. Manche Faktoren wie ein höheres Lebensalter oder eine angeborene Blutgerinnungsstörung sind zwar nicht beeinflussbar, dennoch bieten sich jedem im Alltag vielseitige Möglichkeiten, um die Gefahr eines Blutgerinnsels in den Venen zu verringern.

Unsere Tipps zur Vorbeugung einer Thrombose:

  • Viel bewegen, d.h. regelmäßig Ausdauersport betreiben oder täglich Spazieren gehen
  • Ausreichend trinken (mindestens 1,5 Liter Wasser täglich)
  • Bei sitzender Tätigkeit regelmäßige Bewegungspausen einlegen
  • Übergewicht vermeiden und ausgewogen ernähren
  • Kompression tragen, insbesondere Reisestrümpfe bei langen Flugreisen

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei nur um allgemeine Fragen und Antworten zum Thema Thrombose handelt und deshalb kein professionelles Beratungsgespräch bzw. Untersuchung durch Ihren Arzt ersetzt! Bei weiteren Fragen zu Ihrer Venengesundheit uvm. ist unser kompetentes Sanitätshaus-Team außerdem gerne für Sie da.

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